Private Altersvorsorge
Dass die gesetzliche Rente im Alter nicht mehr ausreichen wird, den gewohnten Lebensstandard zu halten, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ihr Engagement ist zwingend erforderlich. Welche Angebote und Strategien am besten zu Ihrer privaten Altersvorsorge passen hängt dabei von vielen Faktoren ab. Wir helfen Ihnen, das Problem zu lösen.
Die drei Säulen der Altersvorsorge
Die Altersvorsorge in Deutschland beruht traditionell auf drei Säulen:
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Gesetzliche Rente
Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine wichtige Säule der Alterssicherung und bildet das Fundament der Altersvorsorge. Die meisten Angestellten sind im staatlichen Rentensystem pflichtversichert und zahlen während ihres Berufslebens regelmäßig Beiträge ein.
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Betriebliche Altersvorsorge
Die zweite wichtige Säule der Alterssicherung ist die betriebliche Altersvorsorge. Dabei wird ein Anteil vom Gehalt steuer- und sozialabgabenfrei in eine Direktversicherung, Pensionskasse, einen Pensionsfonds, eine Unterstützungskasse oder eine Direktzusage eingezahlt.
03
Private Altersvorsorge
Die dritte Säule ist die private Altersvorsorge und wird zunehmend wichtiger. Hier sparen Sie selbstständig Kapital an, welches für die Altersrente genutzt wird. Sie können auf verschiedene Anlageformen zurückgreifen, wie Fonds- oder ETF-Sparpläne, Renten- und Lebensversicherungen.
Das A & O der privaten Altersvorsorge
Die Regeln für Vermögensbildung und -erhalt gelten für die private Altersvorsorge natürlich gleichermaßen. Eine ausgewogene Mischung – nach ihren persönlichen Präferenzen – zu finden, ist das A & O.
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Profil
Flexibilität
Profil
Rendite
Profil
Sicherheit
Strukturiertes
Portfolio
S
P
Das "magische Dreieck"
Jede Anlageform lässt sich irgendwo innerhalb des magischen Dreiecks von Rendite, Sicherheit und Flexibilität abbilden. Die Eckpfeiler vereinfacht beschrieben:
Rendite
Die Ertragsmöglichkeiten. Je höher die angestrebte Rendite, desto länger sollte der Anlagehorizont sein. Rendite ist kombinierbar mit Sicherheit oder Flexibilität – aber nicht mit beiden.
Sicherheit
Jede Anlage hat ein gewisses Verlustrisiko. Sichere Anlagen können kompatibel mit einer hohen Rendite sein, die Kombination wird dann mit Flexibilität bezahlt. Oder Sicherheit und Flexibilität? Dann ist die Rendite der Preis.
Flexibilität
Verfügbarkeit oder Liquidationsmöglichkeiten. Kurzfristig liquidierbare Anlagen können sicher oder renditestark sein, aber niemals beides.
Die Mischung macht’s. Bei der Wahl der für Sie passenden individuellen Kombination stehen wir ihnen mit unserer langjährigen Expertise mit Rat und Tat zur Seite.
Produkte für die private Altersvorsorge
Welche Spar- oder Kapitalanlagen sich für Sie am besten eignen hängt neben Ihrer Ausgangslage maßgeblich von Ihren Vorstellungen und Zielen ab. Eine pauschale Antwort gibt es nicht – bei Ihrer individuellen Lösung helfen wir Ihnen gerne weiter. Die wichtigsten Produkte sind:
Rentenverträge
Private Rente
Die private Rentenversicherung bietet von allen Produkten mit lebenslanger Rente die größte Flexibilität. Neben der Möglichkeit, sich den Kapitalbetrag einmalig auszahlen zu lassen sind Sie in der Wahl der Kapitalanlage völlig frei: Sie entscheiden, ob und wann eher sicherheits- oder renditeorientiert investiert werden soll. Oder Sie überlassen die Zusammensetzung einem Profi.
Basisrente
Die Basisrente (auch Rürip-Rente) ist im Vergleich zur Privatrente nicht kapitalisierbar, Sie erhalten bei Rentenbeginn eine lebenslange Altersrente. Steuerlich wird sie genau so behandelt wie die gesetzliche Rente. Heißt, Beiträge sind steuerlich absetzbar, dafür wird die Rente später versteuert. Besonders interessant ist die Basisrente für Angestellte mit hohem Steuersatz oder für Selbständige.
Riesterrente
Die Riester-Rente gehört ebenfalls zu den staatlich geförderten Rentenverträgen. Im Gegensatz zur Basisrente werden jedoch nur Haushalte mit rentenversicherungspflichtigem Einkommen oder Beamte gefördert (Ausnahmen bilden nur handverlesene Berufsgruppen). Die Förderung besteht in eine direkten, jährlichen staatlichen Zuzahlung (Zulage) in Kombination mit steuerlichen Erleichterungen.
Betriebsrente
Für die Betriebsrente gibt es in Deutschland fünf unterschiedliche Durchführungswege, der verbreitetste ist die Direktversicherung. Durch eine i.d.R. vorgeschriebene Mindestzusage sind Sie bei der Wahl der Geldanlage innerhalb des Vertrages nicht völlig frei, dafür profitieren Sie während der Ansparzeit durch Einsparungen bei Lohnsteuern und Sozialabgaben sowie durch einen vorgeschriebenen Arbeitgeberzuschuss.
Kapitalanlagen
Investmentfonds & ETF
Mit aktiv gemanageten Investmentfonds oder passiven ETF, die klassischerweise Indizes nachzeichnen, haben Sie eine größere Chance auf eine höhere Rendite. Gleichzeitig besteht auf der anderen Seite das Risiko, kurzfristige Wertverluste in Kauf nehmen zu müssen. Auf lange Sicht gehören Fonds und ETF jedoch zu den Anlagen, die historisch eine überdurchschnittliche Rendite erwirtschaftet haben und auch inflationsbereinigt sehr rentabel waren.
Vermögensverwaltungen
Vermögensverwaltungen investieren für Sie in Zielprodukte, von denen Sie viele auch selbst erwerben könnten. Besonders geeignet sind sie für Anleger, die sich mit dem aktuellen Marktgeschehen nicht auseinandersetzen können oder wollen. Investiert wird ihr Geld nach den zuvor festgelegten Chance-und Risikopräferenzen, an die die Vermögensverwaltung dann gebunden ist. Durch die hohe Diversifikation ist langfristig eine stabile Rendite wahrscheinlich. Einige bieten auch Sparpläne an.
Immobilien
Als wertstabile Anlagensind Immobilien den teils kurzfristigen Schwankungen der Kapitalmärkte weniger unterworfen. Ebenso sind sie i.d.R. inflationsresistent, was sie zu einer adäquaten Anlage auch für die Altersvorge machen, insbesondere wenn auch Mieterträge erwirtschaftet werden können. Mögliche Liquiditätsnachteile, z.B. durch lange Veräußerungszeiten, können durch entsprechende Diversifikation aufgefangen werden und sprechen keineswegs gegen die Immobilie als Anlage zur Altersvorsorge.
Häufig gestellte Fragen zur privaten Altersvorsorge
Fragen, die uns immer wieder gestellt werden, sind hier für Sie zusammengestellt:
Ab wann kann ich in Rente gehen?
Die gesetzliche Rentenversicherung sieht ein normales Renteneintrittsalter von 67 Jahren vor. Sie können frühestens mit 63 in Rente gehen, müssen dann aber Abschläge bei der Rentenhöhe in Kauf nehmen. Für jedes Jahr, das Sie früher in Rente gehen, werden Ihnen 3,6% von Ihrer Renten abgezogen. Voraussetzung für den vorzeitigen Rentenbezug ist eine Wartezeit von 35 Jahren. Das bedeutet, dass Sie 35 Jahre in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert waren. Wenn Sie 45 Beitragsjahre erreichen, dürfen Sie jedoch mit 65 Jahren ohne zusätzliche Abschläge in Rente gehen.
Muss ich meine Rente versteuern?
Bis 2004 war die gesetzliche Rente steuerfrei. Seitdem werden Altersrenten jedoch besteuert. Rentner, die 2005 in Rente gingen oder bereits Rente bezogen, mussten 50% Ihrer Renten versteuern. Seitdem steigt dieser Satz immer weiter an. Ab 2040 werden Renten zu 100% versteuert. Bei staatlich geförderten und privaten Altersvorsorgeprodukten gibt es andere Regelungen für die Besteuerung. Sprechen Sie uns an.
Ist die private Altersvorsorge steuerlich absetzbar?
Steuerlich absetzen können Sie alle staatlich geförderten Produkte wie die Riester Rente, die Basis-Rente, die betriebliche Altersvorsorge und die gesetzliche Rentenversicherung. Private Rentenversicherungsverträge können Sie dagegen nicht von der Steuer absetzen.
Was ist ein Entgeltpunkt?
Ein Entgeltpunkt ist die zentrale Maßeinheit in der gesetzlichen Rentenversicherung. Verdienen Sie in einem Kalenderjahr genau den Durchschnitt aller gesetzlich Rentenversicherten, erhalten Sie einen Entgeltpunkt für ihr Rentenkonto. Verdienen Sie mehr oder weniger, erhalten Sie entsprechend mehr oder weniger Entgeltpunkte. Nach oben gedeckelt ist das Maximum der jährlich erreichbaren Punkte durch die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung.
Bei Rentenbeginn wird die Summe aller ihrer im Erwerbsleben erlangten Entgeltpunkte in eine monatliche Rente umgerechnet.
Ist die private Rentenversicherung sinnvoll?
Einer der Vorteile der privaten Rentenversicherung ist die flexible Auszahlung im Rentenbezug. Sie können dabei zwischen einer Einmalzahlung und einer monatlichen Rente wählen. Zudem können Sie schon in der Ansparphase jederzeit Teile des Kapitals aus dem Vertrag entnehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Steuerlast deutlich geringer ausfällt, da die Leistungen aus den Verträgen nur mit dem Ertragsanteil besteuert werden. Der Nachteil gegenüber beispielsweise einer Direktversicherung ist, dass Sie die Beiträge für die private Rentenversicherung aus Ihrem bereits versteuerten Einkommen bezahlen und eine steuerliche Geltendmachung so nicht möglich ist.
Ist die betriebliche Altersvorsorge sinnvoll?
Wenn Ihr Arbeitgeber einen Zuschuss zu den Beiträgen zahlt, lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge besonders. Spart Ihr Arbeitgeber durch die betriebliche Altersvorsorge Sozialversicherungsbeiträge ein, ist er seit 2019 verpflichtet, 15% Zuschuss zu zahlen.
Basis- oder Riester-Rente?
Riester- und Basisrenten-Produkte werden beide staatlich gefördert. Die Unterschiede liegen in der Art der Förderung. Bei der Riester-Rente können Sie maximal 2.100 Euro Beitrag pro Jahr absetzen, in der Basisrente sind es Stand 2019 24.305 Euro. Bei der Riester-Rente gibt es zusätzlich eine Zulage, die direkt in den Vertrag eingezahlt wird. Erwachsene erhalten 175 Euro. Für Kinder, die noch Kindergeld beziehen, gibt es ebenfalls eine Zulage. Vor 2008 geborene Kinder erhalten 185 Euro jährlich und Kinder, die ab dem 01.01.2008 geboren wurden, sogar 300 € pro Jahr.